Wie werden förderfähige Ziele definiert?

Die Projektziele müssen kompatibel zu den Förderprioritäten der jeweiligen Programme formuliert sein. Das Ziel muss für die in den Förderprioritäten fixierten europapolitischen Herausforderungen eine innovative Lösung anbieten. Es muss zudem Auskunft geben, was am Ende des geförderten Projekts erreicht sein wird.

Empfehlenswert ist ein Zielbaum mit einem Hauptziel, das europapolitisch fixiert wird und zwei bis drei Teilzielen, die das Hauptziel projektspezifisch konkreter untersetzen.

Die Formulierung der Projektziele sollte sich ausrichten und überprüfbar sein an den SMART-Regeln:

S

= spezifisch

= konkrete und innovative Lösungen zu europapolitischen Herausforderungen;

M

= meßbar

= qualitative und quantitative Indikatoren für die Überprüfung des Erreichten;

A

= akzeptabel

= die Ziele sind akzeptiert durch den Förderer und entsprechen den Prioritäten; die Ziele sind akzeptiert durch die Partnerschaft;

R

= realistisch

= realistisch in der Umsetzbarkeit mit den verfügbaren Kompetenzen und Ressourcen;

T

= terminiert

= klar im zeitlichen Ablauf und Abschluss der Projektprozesse.

Wie schreibe ich erfolgreich ein Projekt (hier am Beispiel ERASMUS+)

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Tipp 1:

Orientieren Sie sich an den Schlüsselworten (key words) der programmspezifischen und europapolitischen Dokumente, der Aufrufe, der Handbücher.

Passt Ihr Ziel auf ein Schlüsselwort, sind Sie im richtigen Förderprogramm.

Wie wird die Zielgruppe bestimmt?

Die Zielgruppe in einem EU-Projekt sind Personen, Organisationen, Strukturen, die unmittelbar direkten Nutzen aus der Umsetzung des Projekts und der Erreichung der Projektziele ziehen (z.B. Jugendliche im Alter von 13-30 Jahren im EU-Programm „Jugend in Aktion“). Empfohlen wird auch die Beschreibung der mittelbaren indirekten Zielgruppe, die ebenso aus den Ergebnissen der Projektarbeit Nutzen ziehen (z.B. Schulverwaltungen aus EU-Bildungsprojekten, Unternehmen aus Mobilitäten ihrer Mitarbeiter). Art und Umfang der direkten Zielgruppe muss so genau wie möglich entsprechend der Projektziele definiert sein, damit der Förderer einschätzen kann, wie realistisch das Projekt geplant ist.

Die Mittelgeber fordern zumeist, den kurzfristigen und langfristigen Nutzens für die Zielgruppe darzustellen. Damit soll gesichert werden, dass die Projektergebnisse nachhaltig genutzt werden.

Tipp 2:

Beziehen Sie die Zielgruppe in die Entwicklung des Projekts direkt ein. Damit gewährleisten Sie die Passfähigkeit der Ziele auf die Bedürfnisse der Zielgruppe, die Motivation in der Umsetzungsphase und die nachhaltige Nutzung der Ergebnisse durch die Zielgruppe.

Beschreiben Sie dieses Herangehen auch im Antrag.

Wie entsteht der Arbeitsplan?

Definierte Ziele sollen über einen verfügbaren Zeitraum zu bestimmten Ergebnissen im geplanten Projekt führen. Das erfordert, die Arbeitsschritte und Maßnahmen darzustellen, die vom Projektstart zum Projektziel führen. In vielen EU-Programmen wird eine Struktur für die Entwicklung und Beschreibung von Arbeitspaketen vorgegeben:

  • Projektmanagement,
  • Qualitätsmanagement,
  • Entwicklung,
  • Verbreitung,
  • Nutzung.

Die Entwicklung beinhaltet die eigentlichen inhaltlichen Maßnahmen und wird in mehrere Entwicklungsschritte (zumeist 3-5) aufgegliedert. Oftmals sind Arbeitsabläufe miteinander verknüpft. Maßnahmen werden parallel umgesetzt. Es wird empfohlen, inhaltlich verbundene Abläufe in einem Arbeitspaket zu organisieren. Den Abschluss eines Arbeitspakets bildet ein Meilenstein. Der Meilenstein ist ein konkretes meßbares und überprüfbares Zwischenergebnis am Ende des Arbeitspakets. Damit erhalten die inhaltlichen Entwicklungsetappen im Projekt eine logische Ablaufstruktur.

Wie werden Projektergebnisse fixiert?

Die Projektergebnisse müssen bereits im Antrag qualitativ und quantitativ konkretisiert und detailliert beschrieben werden (z.B. Weiterbildungsmodul zum Thema A im Umfang von B Stunden für die Zielgruppe C; Online-Lernplattform in den Sprachen DEF; Theateraufführung zum Thema G mit H Teilnehmern; Broschüre in I Exemplaren in J Sprachen). Dabei ist wichtig, dass die geplanten Zwischen- und Endergebnisse dazu geeignet sind, die definierten Zwischen- und Endziele darzustellen. Art und Umfang der Ergebnisse müssen mit der Laufzeit, den Arbeitsinhalten und dem eingesetzten Budget im Projekt korrelieren.

Tipp 3:

Die Projektergebnisse müssen einen nachhaltigen Charakter ausweisen. Nachhaltig im Sinne der Förderung sind Ergebnisse, die auch nach Abschluss der Förderung Bestand haben. Das ist z.B. die Einbindung von Bildungsmodulen in einen staatlich anerkannten Kurs, der regulär in der Bildungsstruktur (Schule, Berufsschule, Hochschule) angeboten wird. Die Sicherung der Nachhaltigkeit muss bereits im Antrag überzeugend dargelegt werden (z.B. durch Erreichen einer Zertifizierung, Lizenzierung, eines Letter of Committment/Verpflichtungserklärungen).

Tipp 4:

Ein sinnvolles Instrument zur Darstellung der Projektabläufe, basierend auf der Einordnung von Arbeitspaketen und Meilensteinen in den zeitlichen Projektrahmen, ist das GANTT-Diagramm. Es bietet sowohl in der Phase der Projektentwicklung als auch der -umsetzung und der SOLL-IST Kontrolle einen kompakten Überblick.

Video-Link zur Gestaltung von GANTT-Diagrammen