Im Teil VI werden die wichtigsten ERASMUS+ Teilprogramme mit ihren Förderschwerpunkten in der Jugendarbeit näher vorgestellt.

Jugend in Aktion 

Im Programm „Jugend in Aktion“ gibt es in 2020 drei dezentrale Antragsdeadlines bei der zuständigen NA „Jugend für Europa“

für Leitaktion 1

Jugendbegegnungen, Mobilitätsmaßnahmen für Fachkräfte der Jugendarbeit

05. Februar 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.05. und 30.09.2020
30. April 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.08. und 31.12.2020
01. Oktober 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.01. und 31.05.2021

für Leitaktion 2

Strategische Partnerschaften, Transnationale Jugendinitiativen, Kapazitätsaufbau im Jugendbereich

05. Februar 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.06. und 30.09.2020
30. April 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.09.2020 und 31.01.2021
01. Oktober 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.02. und 31.05.2021

für Leitaktion 3

Projekte des EU-Jugenddialogs

05. Februar 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.05. und 30.09.2020
30. April 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.08. und 31.12.2020
01. Oktober 2020, 12:00 Uhr für Projektbeginn zwischen 01.01. und 31.05.2021

Jugendbegegnungen

Jugendbegegnungen (bi-, tri- oder multilateral) in Europa dienen dazu, die Kompetenzen der Jugendlichen (Alter zwischen 13 und 30 Jahren) weiterzuentwickeln, interkulturelle Erfahrungen zu machen, neue Sichtweisen und Meinungen zum Leben in Europa kennenzulernen, Solidarität zu erfahren und europäisches Miteinander zu leben.

Die Teilnehmenden setzen gemeinsam geplante und vorbereitete Programme um, die z.B. aus Workshops, Übungen, Debatten, Rollenspielen, Simulationen, Outdoor-Aktivitäten.

Eine Jugendbegegnung dauert ohne An- und Abreise zwischen 5 und 21 Tagen und bringt mindestens 16 und maximal 60 Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammen.

Mobilitätsmaßnahmen für Fachkräfte der Jugendarbeit

In 5 unterschiedlichen Projektmaßnahmen können Akteure in der europäischen Jugendarbeit sich weiterbilden und im Austausch Anregungen für die eigene Arbeit erhalten. Die Aktivitäten dauern zwischen 2 Tagen und 2 Monaten und können max. 50 Personen umfassen. Es gibt keine Altersgrenze für diese Maßnahmen.

Folgende 5 Möglichkeiten der Weiterbildung stehen zur Verfügung:

  • Seminare bieten den Teilnehmenden eine Plattform für die Diskussion und den Austausch Guter Praxis zu ausgewählten Themen;
  • Trainingskurse werden von qualifizierten Trainern durchgeführt. Sie verbessern die Kompetenzen der Teilnehmenden und führen zu einer Qualitätsentwicklung in der Jugendarbeit, inklusive in Erasmus+ Projekten;
  • Partnerkontaktseminare erlauben es den teilnehmenden Fachkräften, Partner für transnationale Kooperationen sowie Projekte zu finden;
  • Studienreisen bieten den Teilnehmenden ein organisiertes Studienprogramm, mit dem sie Einblick in die Beschaffenheit der Jugendarbeit sowie der Jugendpolitik eines anderen Landes bekommen;
  • Job Shadowing bietet Fachkräften die Möglichkeit, praktische Lernerfahrungen in einer Partnerorganisation eines anderen Landes zu machen.

Erklärvideo für Fachkräfte

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Strategische Partnerschaften

Innovative Projekte, die durch länderübergreifende und sektorübergreifende Aktivitäten eine Qualitätssteigerung im Bildungs- und Jugendbereich erreichen.

Es gibt 2 Projekttypen:

  • Strategische Partnerschaften zur Unterstützung von Innovationen, die innovative Ideen und Ergebnisse entwickeln und zu ihrer Verbreitung und Verwendung beitragen sollen;
  • Strategische Partnerschaften zum Austausch guter Praxis, bei denen die Vernetzung der Partner untereinander und das Peer Learning im Zentrum stehen.

Beide Projekttypen sollen nachhaltige Wirkungen erzielen. Mit ihnen sollen vor allem folgende Ziele erreicht werden:

  • stärkere Verbindung zwischen dem Bildungs- und Jugendbereich mit der Arbeitswelt;
  • mehr Synergien zwischen den Bildungsbereichen und dem Jugendbereich, inkl. verbesserte Nutzung der europäischen Anerkennungsinstrumente;
  • verstärkte Zusammenarbeit von Praxis, Forschung und Politik;
  • bessere Vermittlung und Bewertung von Kompetenzen;
  • gezieltere Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien und weitere.

Transnationale Jugendinitiativen

Projekte in transnationalen Jugendinitiativen werden durch Jugendliche selbst (2 oder mehr informelle Jugendgruppen aus verschiedenen EU-Ländern) inhaltlich, organisatorisch und administrativ geplant, vorbereitet, organisiert, durchgeführt und verwaltet. Das erfordert Eigenverantwortung, soziale Kompetenz, interkulturelles Verständnis sowie ein Gespür für europäische Bürgerschaft und bringt allen Beteiligten wichtige nonformale Lernerfahrung. Das Projekt kann zwischen 6 und 36 Monaten dauern.

Kapazitätsaufbau im Jugendbereich

Multilaterale Kooperationsprojekte zwischen Programm- und Partnerländern (mindestens 3 Organisationen aus 3 unterschiedlichen Ländern; mindestens 1 Programmland und 1 förderfähiges Programmland) zum Aufbau von Kapazitäten und zur Umsetzung von Mobilitäten mit folgenden Zielen:

  • Zusammenarbeit und Austausch im Jugendbereich zwischen Programm- und Partnerländern;
  • Bessere Qualität und Anerkennung der Jugendarbeit sowie des nicht formalen Lernens und der Freiwilligenarbeit in Partnerländern;
  • Entwicklung und Einführung von Programmen nicht formaler Lernmobilität auf regionaler Ebene;
  • Förderung von länderübergreifender non-formaler Lernmobilität zwischen Programm- und Partnerländern, insbesondere für benachteiligte Jugendliche.

Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau:

  • Konferenzen, Workshops und Treffen zur Förderung des politischen Dialogs, der Zusammenarbeit und der Vernetzung;
  • Großereignisse im Jugendbereich;
  • Informations- und Sensibilisierungskampagnen;
  • Entwicklung von Informations-, Kommunikations- und Medieninstrumenten;
  • Entwicklung von Methoden, Instrumenten, Materialien und Curricula;
  • Entwicklung von Ausbildungsmodulen und Dokumentationsinstrumenten (wie dem Youthpass);
  • Entwicklung neuer Formen der Jugendarbeit und Vermittlung von Bildungs- und Förderangeboten, insbesondere durch freie und flexible Lernmaterialien.

Mobilitätsaktivitäten zwischen Programmländern und förderfähigen Partnerländern:

  • Jugendaustausch zwischen Programm- und förderfähigen Partnerländern;
  • Mobilität von Fachkräften der Jugendarbeit zwischen Programmländern und förderfähigen Partnerländern;
  • Freiwilligenaktivitäten im Austausch mit förderfähigen Partnerländern.

Projekte des EU-Jugenddialogs

Der EU-Jugenddialog ist das Jugendbeteiligungsinstrument der EU-Jugendstrategie. Bis 2027 wollen die EU Mitgliedsstaaten mit dieser Strategie dazu beitragen, dass politische Entscheidungen, die Jugendliche und ihr Leben betreffen, auch jugendgerecht getroffen werden und durch Jugendliche mit beeinflusst werden können. Jugendliche sollen zu aktiven und solidarischen EU-Bürgern werden.

Mit dem EU-Jugenddialog werden Jugendliche „von unten nach oben“ einbezogen in die Gestaltung europäischer Politik. Der Dialog hat feste Zeitabläufe und ausgewählte Themen.

Von Juli 2020 bis Ende Dezember 2021 gilt die Trio-Ratspräsidentschaft von Deutschland, Portugal und Slowenien für den Jugenddialog. Dann gilt voraussichtlich der Schwerpunkt „Demokratie und Teilhabe“ mit den Jugendzielen 1 (EU mit der Jugend zusammenbringen), 9 (Räume und Beteiligung für alle) und 11 (Jugendorganisationen und Europäische Jugendprogramme).

Der Jugenddialog kann lokal, regional, national und international umgesetzt werden. Projektartendafür können sein z.B.:

  • Diskussionen zu den Themen des EU-Jugenddialogs sowie der EU-Jugendstrategie;
  • Aktivitäten zur Vorbereitung des offiziellen Jugendevents der jeweiligen EU-Ratspräsidentschaft;
  • Events zur Europäischen Jugendwoche;
  • Treffen zur Diskussion und Information über das Thema „Partizipation am demokratischen Leben“;
  • Konsultationen junger Menschen zu ihren Bedürfnissen im Bereich Partizipation;
  • Simulationsspiele zur Darstellung der Funktionsweise demokratischer Institutionen und Prozesse.

An den Projekten können Teilnehmende aus Programm- und Partnerländern beteiligt sein. Ein Projekt kann zwischen 3 und 24 Monaten dauern. Es müssen mindestens 30 Teilnehmende im Alter zwischen 13 und 30 Jahren aktiv an der Umsetzung der Aktivitäten beteiligt sein.