Etwa 140 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren leben im Jahr 2022 in Europa (Quelle: statista.com) In der Charta der Grundrechte der EU (Artikel 24) wird das Recht der Kinder auf freie Meinungsäußerung und die Berücksichtigung dieser Ansichten in Fragen, die sie betreffen, bekräftigt. Daraus entstand die EU-Strategie für die Rechte des Kindes. Die geschaffene EU-Plattform #EUChildParticipation trägt dazu bei, das Recht der Kinder, gehört zu werden, aktiv umzusetzen.
Jedes Kind in Europa und auf der ganzen Welt sollte die gleichen Rechte genießen und frei von Diskriminierung und Einschüchterung jeglicher Art leben. In der EU-Strategie für die Rechte des Kindes geht die Kommission auf bestehende und neu entstehende Herausforderungen ein und schlägt konkrete Maßnahmen zum Schutz, zur Förderung und zur Verwirklichung der Kinderrechte in der sich ständig verändernden Welt von heute vor.
Keine Politik in Bezug auf Kinder sollte ohne ihre Stimme gestaltet werden. Dank der Bemühungen führender Kinderrechtsagenturen und -organisationen profitierten sowohl die Strategie für die Rechte des Kindes als auch die Europäische Kindergarantie vom Beitrag von mehr als 10.000 Kindern in 2 europaweiten Umfragen. Ihre Ansichten wurden durch einen Online-Fragebogen und andere Formen der Konsultation eingeholt. Der Grundsatzbericht im Anschluss an diesen Konsultationsprozess wurde am 23. Februar 2021 im Rahmen einer Online-Veranstaltung mit Kindern vorgestellt. Sie fixierten zwei wichtige Forderungen für die Zukunft:
- Ein Mitspracherecht in Angelegenheiten haben, die Kinder und Jugendliche betreffen;
- Entscheidungsträger, die auf die Meinungen der Kinder und Jugendlichen hören.
Die 3 wichtigsten Empfehlungen von Kindern für EU-Maßnahmen (Umfrageergebnis)

Die Beteiligung von Kindern am politischen und demokratischen Leben der EU ist einer der sechs Themenbereiche der Strategie für die Rechte des Kindes.
Die EU-Plattform #EUChildParticipation wurde als sicherer Raum für Kinder und Jugendliche geschaffen, um sich zu den sie betreffenden europäischen Gesetzen und Politiken zu äußern und auszutauschen.
Sie soll die Stimme der Kinder verstärken und das Verständnis und den Zugang zu Entscheidungsprozessen in der gesamten EU ermöglichen. Über die Plattform können nicht nur die Kinder miteinander in Kontakt treten und mehr über ihre Rechte erfahren. Sie können ebenso mit politischen Entscheiderinnen und Entscheidern auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene sprechen und mit ihnen Themen diskutieren, die das Leben der Kinder beeinflussen.

Die Plattform wird aus 4 Bereichen bestehen (im Aufbau)
- Mitglieder: Kinder, Jugendliche (unter 18 Jahren), die in der EU leben und Organisationen, die sich für Kinderrechte einsetzen und ihre Ansichten zur Arbeit der EU mit anderen teilen möchten;
- Kindergremium: eine Gruppe von 10-20 Kindern, die die Plattform bei ihrer Arbeit berät. Die Kinder des Gremiums (beratende, koproduzierende und validierende Rolle) werden aus den bestehenden Netzwerken und Gruppen der Kinderbeteiligungsnetzwerke und -gruppen von Save the Children und SOS-Kinderdörfern in den 14 Mitgliedstaaten nominiert und/oder ausgewählt;
- Beirat: Erwachsene und Kinder aus europäischen Organisationen, die sich für die Beteiligung von Kindern einsetzen. Vertreter der EU-Kommisssion, des EU-Parlaments, der Agentur der EU für Grundrechte, des Europarats, der Aktionsgruppe Kinderrechte, der UNICEF und der Kinder, die die Kinderbeteiligungsgruppen vertreten.
- Sekretariat: Erwachsene, die sich darum kümmern, dass die Plattform für alle zufriedenstellend und sicher funktioniert.
Die Plattform wird folgende Initiativen zusammenbringen:
- bestehende Kinderparlamente;
- Kinderräte (auf lokaler, städtischer oder kommunaler Ebene);
- Ombudspersonen für Kinder und
- alle Organisationen, die Kinder dabei unterstützen, gehört zu werden.
Wie Kinder und Jugendliche teilnehmen können:
- sie teilen ihre Ansichten zu Themen der EU-Politiken, die mit ihrem Leben zusammenhängen (z.B. über Umfagen);
- sie nehmen an Online- und Offline Events und Meetings teil;
- sie hören anderen zu und lernen, wie man Veränderungen hervorrufen kann;
- sie erfahren mehr über ihre Rechte als Kinder;
- sie erleben Demokratie in Aktion;
- sie leisten mit ihrer Beteiligung einen eigenen aktiven Beitrag an der Gestaltung der EU.
Kinder und Jugendliche können der Plattform nur über Mitgliedsorganisationen beitreten, die die Mitgliedschaftskriterien erfüllen. Das soll sicherstellen, dass es Maßnahmen gibt, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.
Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz in der EU und Interesse an einem Beitritt zur Plattform, können eine E-Mail senden an: cpp@icf.com und erhalten dann Details zu den Mitgliedsorganisationen in ihrem Land, über die sie beitreten können.
Die 1. Generalversammlung fand vom 26.-27.06.2023 in Brüssel statt unter Beteiligung von Kindern, Jugendlichen (aus dem Kinderpanel) und Erwachsenen aus ganz Europa. Die Kinder tragen sich mit EU-Entscheidern und arbeiteten in Gruppen an wichtigen EU-Themen, die auf das Leben von Kindern Einfluss haben. Natürlich entstanden auch viele Freundschaften.