Wie hört die Europa-Politik auf die Jugend Europas? Wie geht es den jungen Menschen in dieser schwierigen Pandemie-Zeit? Welche Räume brauchen sie, um Zeit miteinander zu verbringen, sich auszutauschen, zu diskutieren, politisch aktiv zu werden und Projekte zu gestalten und umzusetzen, die ihnen wichtig sind?

Was muss gemacht werden, damit die Stimmen und Meinungen der jungen Europäer gehört werden, ernst genommen werden und in die politischen Entscheidungen mit einbezogen werden?

Der EU-Jugenddialog ist ein europäisches Instrument zur Beteiligung Jugendlicher an der Gestaltung und Umsetzung der EU-Jugendstrategie und zur Zusammenarbeit von jungen Menschen und politischen Entscheidungsträgern.

In den EU-Jugenddialog-Umfragen können junge Menschen ihre Meinung kundtun. Die Ergebnisse aller Jugenddialog-Umfragen aus den EU-Mitgliedstaaten werden analysiert und publiziert, miteinander verglichen und den politischen Entscheidungsträgern übermittelt. Es ist wichtig, die Meinungen in die politischen Entscheidungen zu berücksichtigen, insbesondere wenn diese Entscheidungen das zukünftige Leben der jungen Menschen in Europa betreffen.  

Im Juli 2020 hat die aktuelle Trio-Ratspräsidentschaft Deutschland/Portugal/Slowenien im EU-Jugenddialog ihre Arbeit begonnen. Bis Dezember 2021 liegt der Schwerpunkt der europäischen Zusammenarbeit im Jugendbereich auf dem Themenbereich „Demokratie und Teilhabe“

Unter dem Titel „Europe for YOUth – YOUth for Europe: Space for Democracy and Participation“ wird im Rahmen des EU-Jugenddialogs das „Europäische Jugendziel 9 – Räume und Beteiligung für alle“ bearbeitet.

In jedem Jugenddialog-Zyklus (aktuell findet der 8. Zyklus statt) finden europaweite Jugenddialog-Umfragen statt. In den Umfragen können junge Menschen ihre Meinung zum aktuellen Thema im Jugenddialog äußern.

Die aktuelle Jugenddialog-Umfrage 2021 ist noch offen bis zum 15.06.2021!!

Es gibt Fragen zu folgenden Bereichen:

  • Politik und politische Entscheidungen (Einflussnahme von Gesetzen, politischen Strategien, staatlichen Maßnahmen auf das eigene Leben – eigene Einflussnahme darauf);
    • Was ist wichtig für die tatsächliche Einflussnahme junger Menschen auf politische Entscheidungen?
    • Wie können junge Menschen mit geringeren Chancen in Entscheidungsprozesse eingebunden werden?
  • Räume für junge Menschen (z.B. Jugendtreffs, Jugendzentren, Gemeinschaftszentren, öffentliche Räume…)
    • Verfügbarkeit dieser realen Räume in der Lebensumgebung von jungen Menschen
    • Verfügbarkeit digitaler Räume für politische Diskussionen und demokratische Mitbestimmung von jungen Menschen
    • Veränderungsvorschläge für die Gestaltung von Räumen für die Beteiligung junger Menschen an der Gesellschaft
  • Bildung und Information zum Verständnis der demokratischen und politischen Prozesse und der daraus möglichen aktiven Teilnahme sowie dem Kampf gegen Desinformation und Falschmeldungen
    • Bewertung der Verfügbarkeit von Informationen für junge Menschen
    • Einschätzung der eigenen politischen Bildung
    • Einschätzung von Unterstützungsangeboten
  • Persönliche Daten (Datenschutz).

Regelmäßig werden in den EU-Mitgliedstaaten Jugenddialog Events zu Themen organisiert, die das Leben junger Menschen in Europa betreffen und zu denen ihre Meinungen erfragt werden.

So findet zum Beispiel in DE am 16. Juni 2021 von 17:30 – 20:00 Uhr eine Online-Diskussion mit politischen Verantwortlichen statt zum Thema „Junge Menschen bewegen- Was brauchen wir für nachhaltige Mobilität?“

Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für Inklusion, Selbstbestimmung, Emanzipation und Partizipation aller jungen Menschen. Die Möglichkeit, sich eigenständig fortbewegen zu können und dabei über Anlass, Ort, Zeit und Verkehrsmittel selbst zu entscheiden, ist ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines jungen Menschen und auch Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe.

Junge Menschen und Jugendorganisationen können an den Aktivitäten des Jugenddialogs teilnehmen und/oder selbst Aktivitäten und Projekte veranstalten. 

Diese Projekte können über das EU-Jugendprogramm ERASMUS+ Jugend insbesondere mit dem neuen Format der Leitaktion 1 (KA1) Jugendpartizipationsprojekte sowie den Europäischen Solidaritätskorps gefördert werden.