Seit vielen Jahren gibt es in der europäischen Berufsbildungsförderung die Möglichkeit für individuelle EU-Mobilität von Auszubildenden (AZUBI). Es gibt Berufsschulen, die im europäischen Bildungsprogramm ERASMUS+ Mobilitätsanträge stellen für ihre eigenen AZUBIs. Es gibt jedoch auch Berufsbildungseinrichtungen, die Poolprojekte beantragen und damit ihre europaweiten Mobilitätsangebote bundesweit ausschreiben. Jeder AZUBI hat die Möglichkeit, direkt bei dieser Einrichtung einen Antrag zu stellen für ein Stipendium zu einem EU-Praktikum in einem der ausgeschriebenen Mobilitätsprojekte.
Wichtige Fakten zur Teilnahme:
- Das Praktikum kann während oder im 1. Jahr nach der Ausbildung absolviert werden.
- Ein Pool-Projekt kann Schwerpunkte setzen, die sich nur für bestimmte Fachrichtungen eignen. Das ist in der Ausschreibung beschrieben.
- Es gibt Projekte mit festen Terminen der Auslandsaufenthalte und bereits fixierten Unternehmen im Ausland.
- Es gibt Einrichtungen mit Projekten, die finanzielle und organisatorische Unterstützung bei der Praktikumssuche im Ausland anbieten, jedoch noch keine fixierten Daten bzw. Betriebe haben. Interessierte Bewerberinnen und Bewerber können sich dann selbstständig ihre Unternehmen suchen. Oftmals erhalten sie jedoch auch dabei Hilfe durch die ausschreibende Stelle.
- Der ERASMUS+ Zuschuss deckt zumeist nicht alle Aufenthaltskosten ab.
Mit einem berufsbezogenen Auslandsaufenthalt bzw. Praktikum verbessert ein AZUBI in jedem Fall seine Perspektiven auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungschancen erhöhen sich deutlich! Neben zumeist unvergesslichen persönlichen Erlebnissen erweitern sich die Sprachkenntnisse und die interkulturellen Kompetenzen erheblich.
Teilnahmeplätze sind auf folgender Website zu finden:
Über die Suchmaske für Poolprojekte beantwortet man Fragen zur aktuellen Situation und erhält dann die dazu passenden Angebote angezeigt:
Ein Beispiel ist das Mobilitätsprojekt „GoEurope“ der EU-Agentur für berufsbildende Schulen in Berlin an der Friedrich-List-Schule Berlin-Schöneberg in Kooperation mit den OSZ des Landes Berlin:
Die Agentur bietet AZUBIs aus über 20 verschiedenen Berufen Auslandspraktika in unterschiedliche Zielländer und Zielorte mit differenzierten Aufenthaltsdauern an. Interessierte melden sich über den Kontakt und besprechen die individuellen Reisemöglichkeiten.
Das Projekt richtet sich an AZUBIs, die sich in Ausbildung befinden oder ihre Berufsausbildung vor weniger als 12 Monaten beendet haben.
Die Aufenthaltsdauer liegt in der Regel zwischen 4 – 13 Wochen und können noch bis Mai 2017 stattfinden (Restplätze sind noch vorhanden). Es gibt fixierte Ausreisetermine, je nach Berufsgruppe und Aufenthaltsdauer.
Berufsbereiche:
- Gewerblich-technische Berufe
- Kaufmännische und Dienstleistungsberufe
- Handwerk
- Informations- und Kommunikationstechnologien und Medien
- Erziehung und Soziales
- Gesundheit und Pflege
- Gastronomie, Hotel und Tourismus
Zielländer:
- Dänemark
- Frankreich
- Großbritannien
- Italien
- Irland
- Malta
- Niederlande
- Österreich
- Polen
- Schweden
- Spanien
- Türkei
Eine Bewerbung ist jederzeit möglich!
Bei Interesse muss ein AZUBI eine Email mit einem aussagekräftigen EUROPASS Lebenslauf in der Sprache des Wunschziellandes an die EU-Agentur schicken.
Finanzielle Förderung:
- die Anreise (ab Berlin) zum nächstgelegenen Großflughafen,
- Unterbringung
- Vorbereitungs- und Vertragsseminar in Berlin
- Vermittlung eines geeigneten Praktikumsplatzes
- Betreuung vor und nach dem Auslandsaufenthalt durch die Projektorganisation
- Betreuung vor Ort durch lokale Partnerorganisation
- 1-wöchiger Sprachkurs zu Beginn des Auslandsaufenthalts
- Nachbereitungsseminar in Berlin
- Versicherung aller Teilnehmer/innen für Dauer des Auslandsaufenthalts (Kranken-, Haftpflicht- und Unfallversicherung)
Finanzierung über das EU-Förderprogramm Erasmus+: Die/der AZUBI erhält Zuschüsse zu den Fahrt- und Aufenthaltskosten sowie für eine sprachliche Vorbereitung. Die Höhe ist abhängig vom Zielland, der Aufenthaltsdauer und der Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die genaue Summe des Zuschusses wird in einem persönlichen Gespräch geklärt.
Nach dem Berufsbildungsgesetz wird die Durchführung von Ausbildungsabschnitten im Ausland als Teil der Berufsausbildung anerkannt. Somit findet keine Unterbrechung der Ausbildung statt und die/der AZUBI erhält meistens weiterhin die Ausbildungsvergütung.
Kontakt über:
Projektleitung Arbeitsbereich GoEurope
EU-Agentur an der Friedrich-List-Schule
Klixstraße 7
10823 Berlin-Schöneberg
(U7 Eisenacher Straße)
Klaus Naumann
Tel. +49-30-81853536
E-Mail-Adresse: K.Naumann@fls-international.de
Carl Schuppan
Tel. +49-30-81853535
E-Mail-Adresse: C.Schuppan@fls-international.de
Weitere weltweite Angebote für Auslandspraktika sind in der IBS-Datenbank (Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung) zu finden: