Die Sicherung der Nachhaltigkeit von Ergebnissen in EU-Projekten ist eine wichtige Forderung bereits in der Antragsphase, um aus der Sicht der Fördermittelgeber den Fortbestand sowie die weitere Verbreitung der Projektergebnisse nach Abschluss der Förderphase sicherzustellen. Im Zusammenhang mit EU-Projekten bedeutet Nachhaltigkeit, dass die Ergebnisse einen bleibenden Wert besitzen und ihre Nutzung sowie ihr Nutzen in anderen Kontexten (z.B. Branchen, Themen, Zielgruppen) von Beteiligten und Nichtbeteiligten (des Ursprungsprojekts) eingesetzt und weiterentwickelt werden. Ebenso müssen Projekterfahrungen verfügbar gemacht werden, sowie erfolgversprechende Ergebnisse, wie Vorgehensweisen, Lösungsstrategien, Technologien, Systeme und Methoden dauerhaft in die definierten Projektzielräume implementiert werden (z.B. Schulbildung, Forschung, Wirtschaftsentwicklung, soziale Prozesse).

Damit erlangen die eingesetzten Fördermittel ein erweitertes Nutzungsspektrum sowie eine wachsende Kosteneffizienz.

Die Sicherung der Nachhaltigkeit von Projektergebnissen verlangt einen eigenen Aufwand (Zeit, Personal, Mittel), spezifische Aufmerksamkeit in der strategischen Projektplanung sowie umfangreiche Netzwerkkompetenz von den Verantwortlichen für die konzeptionelle Planung, Antragstellung sowie erfolgreiche Umsetzung des avisierten Projekts.

Herausforderung:

Oftmals wird im Projektantrag ein extra Nachhaltigkeitskonzept für das Projekt entwickelt und in seiner Umsetzung beschrieben. Im Alltag der Projektdurchführung gerät die Sicherung des nachhaltigen Transfers der Zwischenergebnisse aus dem direkten Blickfeld und kommt erst zum Projektabschluss wieder zum Vorschein.

Um das zu vermeiden und der Sicherung der Nachhaltigkeit eine konstante Aufmerksamkeit in der Projektumsetzung zu gewährleiten, empfehlen sich innovative Methoden und Verfahren.

Methoden zur Sicherung der Nachhaltigkeit

Die Methoden sind nicht dogmatisch und müssen jeweils an spezifische Projektinhalte, interne und externe Bedingungen, Zeitplanungen, Umsetzungsmöglichkeiten sowie interne und externe Vernetzungen adaptiert werden.

Die wichtigsten 5 Phasen der Sicherung der Nachhaltigkeit:

Phase 1: Entwickeln der Nachhaltigkeitsstrategie und des Nachhaltigkeitskonzepts

  • Methode: Analyse der einzelnen Zielgruppen mit ihrem Interessenlevel zu den konkreten Projektzielen und –ergebnissen;
  • Methode: Gegenüberstellung der Interessenlevel zu den im Projekt produzierten Teilergebnissen, Endergebnissen (z.B. Konzepte, Wissen, Technologien, Systeme);
  • Methode: Diskussion und Festlegung der optimalen Transferwege und –instrumente zu den bekannten Zielgruppen (z.B. Newsletter, offline und online Medien, Testphase);

 

Phase 2: Verwertbarkeit von Projektergebnissen (Exploitation)

  • Methode: Adaption der internen Projektergebnisse entsprechend an die Interessen anderer externer Nutzerstrukturen und Interessengruppen (z.B. andere Zielgruppen, Stakeholder);
  • Methode: Gestaltung von Handbüchern, Leitfäden, Manuals, Präsentationen, Flyer (in Fremdsprachen) offline, online;
  • Methode: Gestaltung von Webplattformen zum Ergebnisaustausch;

 

Phase 3: Verbreiten und Verstetigen von Projektergebnissen (Dissemination)

  • Methode: Information interner und externer Strukturen über Projektprozesse und –ergebnisse sowie die Nutzung während und nach der Projektlaufzeit;
  • Methode: Einsatz von IKT (Informations- und Kommunikation)-Instrumenten entsprechend den Möglichkeiten und Rahmen der potentiellen Nutzer und Nachnutzer (z.B. offline und online Medien, Newsletter, Mailings);

 

Phase 4: Evaluation von Effekten der Verstetigung

  • Methode: Beobachtung der Effekte der Verbreitung und Nutzung bzw. Nachnutzung der Zwischen- und Endergebnisse durch die Nutzergruppen (z.B. Interviews, Fragebögen, Runder Tisch, Diskussionsrunden, Meetings);

 

Phase 5: Adaption des Nachhaltigkeitskonzepts

  • Methode: Gegenüberstellung der Evaluationsergebnisse zur Nachhaltigkeitsstrategie und dem Nachhaltigkeitskonzept und eventuell notwendiges Adaptieren der Methoden und Instrumente entsprechend dem Bedarf der einzelnen Nutzergruppen.