Informationen zum Jugendaustauschprogramm „European Citizenship Trimester Programme“ ECTP

Gerade in der aktuellen Situation der Entwicklung der EU wird immer wieder klar: die Gestalter Europas sind seine Bürger. Sie müssen die Vorteile der Europäischen Union verstehen und erleben können, um motiviert für sie einzutreten. Sie müssen Entscheidungen der Organe der EU verstehen und mitbestimmen können, um sich auch in schwierigen Zeiten mit den stabilisierenden Schritten zu identifizieren und sie engagiert umsetzen zu können.

Die Zukunft Europas ist seine Jugend. Sie werden als Europäische Unionsbürger die demokratischen Grundwerte der EU zukünftig vertreten in einem friedlichen Europa der kulturellen Vielfalt. Die Jugendlichen müssen informiert und gebildet werden zu ihren Rechten und Pflichten als EU-Bürger. Die aktive Auseinandersetzung mit Themen, wie Menschenrechte, Antidiskriminierung, Demokratie, Wahlen, nachhaltige Entwicklung, ehrenamtliche Tätigkeit, Bürgerengagement zielen auf die Erziehung europabewusster und europäisch engagierter Menschen.

Die EU fördert die Erziehung und Entwicklung junger Europäischer Unionsbürger in vielfältiger Weise. Ein bemerkenswertes Programm ist das Quartalsprogramm für den interkulturellen Austausch von jungen Europäischen Unionsbürgern – „European Citizenship Trimester Programme“ ECTP

 

Das ECTP ist ein innereuropäisches Austauschprogramm für Jugendliche im Alter von 15-18 Jahren. Es findet jedes Jahr von September bis Dezember statt und hat neben dem interkulturellen Austausch auch die Erziehung zu bürgerschaftlichem Engagement zum Ziel. Während des ECTP reisen die Teilnehmer ins Ausland. Sie leben in Gastfamilien und gehen am Zielort in die Schule. Das Programm umfasst ebenso 3 Bildungscamps, die in informellen thematischen Lernsessions interkulturelle und staatsbürgerliche und europäische Kompetenzen vermitteln. Eine wichtige Komponente ist dabei die aktive Reflexion der Teilnehmer zu ihren Austauscherfahrungen. Das abschließende 4-tägige Bildungscamp verbringen alle gemeinsam in Brüssel, dem Sitz der EU-Kommission und Tagungsort des EU-Parlaments.

In den vier Tagen werden in Workshops viele Themen behandelt, die für junge Europäer von Bedeutung sind. Die inzwischen jährlich fast 300 Teilnehmenden reflektieren darüber, wie z.B. Menschenrechtsfragen, ehrenamtliche Tätigkeit, nachhaltige Entwicklung in ihren Herkunftsländern und in ihren Gastländern diskutiert und behandelt werden. Sie lernen, wie die EU-Institutionen diese Themen angehen. Sie können bei einem Besuch des Europäischen Parlaments hautnah erleben, wie europäische Institutionen arbeiten. Sie lernen und trainieren Methoden und Fertigkeiten, die für das eigene aktive Engagement an ihrem Heimatort nützlich sind. Sie werden motiviert, sich aktiv ehrenamtlich in zivilgesellschaftlichen Organisationen (Vereinen, Verbänden) einzubringen. Sie werden motiviert, ihre Erlebnisse und Erfahrungen gemeinsam mit ihren Familien, Freunden, Schulkameraden zu teilen und selbst an ihren Heimatorten kreative Projekte zu initiieren und umzusetzen.

Video zum ECTP-Programm

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Seit 2009 wird das ECTP-Programm von der Europäischen Föderation für interkulturelles Lernen – European Federation for Intercultural Learning (EFIL) durchgeführt.

EFIL vereint 28 Mitgliedsorganisationen (NGOs) aus Europa, die sich dem Interkulturellen Lernen widmen. Sie sind weltweit vernetzt mit ebensolchen Partnerorganisationen in 56 Ländern. EFIL unterstützt viele internationale Aktivitäten, wie die Vorbereitung und Durchführung des europaweiten „Intercultural Dialogue Day 2016“ am 29.09.2016.

 

Die Programme werden durch das AFS-Programm für Interkulturelle Begegnungen koordiniert. Das ist ein internationales Netzwerk von NGOs (nichtkommerzielle, nichtstaatliche Organisationen), die interkulturelles Lernen durch individuellen Schüleraustausch fördern. Hunderte von Freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus diesen Organisationen unterstützen jährlich die erfolgreiche Planung, Organisation und Durchführung der Jugendaustausche.